· 

Die Seenotretter... haben sich mehr als ein Kapitel verdient - Teil 10

Mein dänisches Tagebuch Teil 10  ---  28.10.2019 Donnerstag.

Eigentlich will ich ja ein Buch schreiben. Dazu gehört aber auch Recherche. Mein männlicher Protagonist soll ja ein bewegtes Leben haben und der Traumtyp schlechthin sein. Nej Jungs, ihr seid es für eure Frauen natürlich längst.

 

Heute wird es echt ein wenig Maritim. Mein Mads, hatte ich überlegt, wird nebenbei ehrenamtlicher Seenotretter. Ha, so zwei oder drei längere Absätze hatte ich eingeplant. Tja, und dann hat mir meine Freundin Anne einen Kontakt zu Torben in Esbjerg vermittelt.


Torben ist Inspektor bei der Seefahrtsbehörde und zuständig für das Sicherheitswesen, dem auch die Seenotrettung angehört. Ich durfte Torben in Esbjerg im Hafen besuchen und ihm eine Menge Löcher in den Bauch fragen. Fragen, die er nicht nur ausführlich beantwortete. Nein, im Anschluss besuchten wir die Zentrale der Küstenrettung = Kystredningstjenesten für den Bereich Esbjerg. Eine von 21 Rettungsstationen in ganz Dänemark. Ähnlich wie bei uns in Deutschland die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Hier ist es aber eine staatliche Aufgabe, mit Unterstützung von Ehrenamtlichen.

 

Hier lernte ich den Stationsleiter und Bootsführer Anders Rasmussen kennen. Von ihm erfuhr ich vieles über den Verlauf eines Einsatzes im Havariefall. Sie haben sogar eine weitere Zentrale, die in einem geländegängigen Wagen untergebracht ist, mit der sie auch vor Ort in die Dünen fahren können. Ich durfte auch die schwere Schutzausrüstung halten, in der die, größtenteils ehrenamtlichen, Retter ihr Leben riskieren. So ein Anzug steigert die Überlebensrate im Eiswasser von 4 Minuten auf bis zu sechs Stunden. Gefühlt waren es dreißig Kilo. Ihr könnt mir glauben, ich war froh über die starken Jungs, die aufgepasst haben, dass ich mit dem Anzug nicht hintenüberkippe.


Und dann gab es für mich eine wunderschöne Überraschung. Wir fuhren mit dem kleineren der beiden hier stationierten Rettungsboote hinaus bis auf die Höhe von Langlis Sandbänken. Seehunde und sogar einen Seeadler haben wir gesehen. Aber das war dieses Mal aber gar nicht das Besondere!

Dieses Boot, mit dem die Seenotretter hinausfahren, hat einen Wasserstrahlantrieb, zwei Ruder bei einen Tiefgang von gerade einmal 50 cm. Und mal eben eine Geschwindigkeit von über 45 Knoten (annähernd 85 km/h)!!! Die haben wir natürlich auch ausgefahren. Ich hoffe meine Bilder und das kleine Filmchen sagen mehr aus. Ja, ich min noch immer ganz hin und weg. Danke Jungs, dass ich das erleben durfte!!!

Fazit: Ich habe zwei tollen Menschen kennengelernt und weiß seit heute, dass ich beruhigt in See stechen kann, wenn Menschen wie Torben und Anders Dienst haben.


Danke an dieser Stelle auch noch einmal an meine Freundin Anne Römer, die nicht nur diesen Kontakt hergestellt hat sondern längst eine Stütze des Romans ist. Anne, die "Zicke" ist dir sicher, die schreibe ich dir auf den Leib.

Das komplette Tagebuch findet ihr unter: https://www.katharina-mohini.de/mohini-s-blog/d%C3%A4nisches-tagebuch/

Kommentar schreiben

Kommentare: 0